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Kann man ein Auto mit Kennzeichen verkaufen?

Du kannst dein Auto mit Kennzeichen verkaufen, aber auch ohne. Ob du dein Fahrzeug vor dem Verkauf selbst abmeldest oder dem neuen Eigentümer das Kennzeichen direkt mit verkaufst, ist dir überlassen. Beides hat seine Vor- und Nachteile, die du unbedingt kennen solltest.

Ist es erlaubt, ein Fahrzeug mit Kennzeichen zu verkaufen?

Grundsätzlich lautet hier die Antwort: ja, es ist erlaubt. Das Gesetz schreibt nicht vor, dass ein Fahrzeug vor dem Verkauf abgemeldet werden muss. In vielen Fällen sind die Autos bei Privatverkäufen aber abgemeldet.

Händlerkennzeichen
Autohändler haben spezielle rote Kennzeichen – so können abgemeldete Fahrzeuge auch gefahren werden.

Kfz mit Kennzeichen verkaufen: Vorteile

Gerade für Privatverkäufer, die keine Möglichkeit haben, das Fahrzeug vorübergehend auf privatem Gelände abzustellen, ist es vorteilhaft, das Auto mit Kennzeichen zu verkaufen. Denn sobald das Fahrzeug abgemeldet ist, darf es nicht mehr auf öffentlichem Grund stehen. Also weder am Straßenrand geparkt werden, noch auf einem ausgewiesenen, öffentlichen Parkplatz stehen. Kurzum: ein abgemeldetes Fahrzeug muss sich auf privatem Grund befinden, etwa ein gemieteter Privatparkplatz, ein Hof oder eine Garage.

Wird ein Fahrzeug abgemeldet, werden die Kennzeichen entwertet. Das Siegel für die Hauptuntersuchung sowie die Zulassungsplakette werden bei der Zulassungsbehörde entfernt. Stellst du dein Fahrzeug mit entwerteten Kennzeichen am Straßenrand ab, werden Polizei oder Ordnungsamt schon bald darauf aufmerksam. Die Folge: ein Bußgeld, denn das Fahrzeug ist nicht mehr zur Teilhabe am Straßenverkehr zugelassen und hat damit in öffentlichem Raum nichts verloren. Genau das Gleiche gilt, wenn du die Kennzeichen abnimmst. Dann darfst du das Auto auch nicht mehr vom Straßenrand in die Hofeinfahrt bewegen.

Deine Pflicht als Eigentümer eines abgemeldeten Fahrzeugs ist es also, das Auto auf eigenem Gelände oder auf dem Gelände eines Bekannten, Freundes, Familienmitglieds abzustellen. Hast du diese Möglichkeit nicht, bietet es sich natürlich an, das Auto mit Kennzeichen zu verkaufen. Bis zum Verkauf darf es damit auf dem öffentlichen Parkplatz oder am Straßenrand stehen, ohne dass du Probleme bekommst.

Gleichzeitig hat ein angemeldetes Fahrzeug auch für den Käufer Vorteile. Er kann bei der Besichtigung eine Probefahrt machen und muss sich bei der Abholung und Überführung nicht um ein Kurzzeitkennzeichen kümmern.

Kurzzeitkennzeichen
Mit Kurzzeitkennzeichen darfst du 5 Tage lang das Auto fahren – ideal für eine Überführung

Auto verkaufen mit Kennzeichen: Nachteile

Leider hat der Verkauf eines angemeldeten Autos nicht nur Positives zu bieten. Solange du als Halter des Fahrzeugs bei der Zulassungsstelle und der Versicherung gemeldet bist, haftest du mit deiner Versicherung. Meldet der neue Eigentümer das Auto nicht zeitnah um und es passiert ein Unfall, wirst du als Halter unter Umständen dafür aufkommen müssen. In jedem Fall aber handelt es dir einige Unannehmlichkeiten ein, wenn du der Versicherung erklären musst, dass du das Auto während des Unfalls nicht gefahren hast. Ist der neue Halter verschwunden oder nicht mehr auffindbar, wird es noch schwieriger.

So gehst du beim Auto verkaufen mit Kennzeichen vor

Kommt es für dich nicht in Frage, das Auto vor dem Verkauf abzumelden beziehungsweise kannst du es nicht auf privatem Gelände zwischenlagern, hast du zwei Optionen: entweder lässt du das Auto einfach angemeldet und verkaufst dein Kennzeichen mit. Oder du meldest es ab und mit einem Kurzzeitkennzeichen wieder an. Das Kurzzeitkennzeichen ist fünf Tage gültig. Bis dahin muss das Fahrzeug vom öffentlichen Grund entfernt, angemeldet werden oder du musst das Kurzzeitkennzeichen um weitere fünf Tage verlängern. Verkaufst du das Auto mit Kurzzeitkennzeichen, erlischt es automatisch.

Möchtest du das Fahrzeug mit Kennzeichen verkaufen, sende zeitnah nach Verkauf den Kaufvertrag deiner Versicherung zu. Die meisten Versicherungen bieten eine Woche Karenzzeit, bis du den Verkauf dort melden musst. Sobald die Versicherungsgesellschaft die Informationen erhalten hat, erlischt deine Versicherung für das Fahrzeug. Für Schäden, die ab jetzt entstehen, musst du nicht mehr aufkommen. Stelle also unbedingt einen Kaufvertrag aus, wenn du das Auto an eine Privatperson verkaufst und notiere die Personalien des Käufers.

An Händler Auto mit Kennzeichen verkaufen

Autohändler bieten in den meisten Fällen einen An- und Abmeldeservice. Wenn du an einen Händler dein Auto mit Kennzeichen verkaufen möchtest, frage einfach nach, ob dieser die Abmeldung für dich übernimmt. Dir spart das viel Zeit, denn der Behördengang entfällt und der Händler hat ohnehin einen einfacheren Zugang zur Zulassungsstelle.

Fazit: Autoverkauf mit Kennzeichen hat Vorteile, aber auch Nachteile

Wie du es drehst und wendest, ein Auto mit Kennzeichen zu verkaufen hat positive und negative Aspekte. Letzten Endes kommt es vor allem darauf an, wie vertrauenswürdig der Käufer ist.

Pavel Krivulin

Der Gründer von CAROOX kann sein Leben ohne Autos sich nicht vorstellen. Die langjährige Erfahrung in der Autobranche lässt ihm über verschiedene Autothemen auf dem Expertenniveau sprechen.